Der Begriff "Hochdeutsch" bezeichnet historisch die Regionalformen des Deutschen in der Mitte und im Süden des deutschen Sprachraums, die sich im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit zu verschiedenen regionalen Varianten einer hochdeutschen Schriftsprache entwickelten. Mit der Erfindung des Buchdrucks und der Reformation wurde diese süddeutsche Schreibart im Norden übernommen und verdrängte das einheimische Niederdeutsch. Der Bund Bairische Sprache fordert, dass das bayerische Schriftdeutsch als Standard institutionell gezielt gefördert wird und nördlicher Sprachimport keine Vorrangstellung haben darf.
Der Bund Bairische Sprache betont ausdrücklich den ästhetischen Wert und die kulturelle Bedeutung der deutschen Literatursprache in allen ihren regionalen Ausprägungen. Was wir aber ablehnen, ist das ideologische und absolut ahistorische Konstrukt einer vollkommen einheitlichen deutschen Nationalsprache, welche norddeutsche Regionalismen zur Norm erhebt und süddeutsche Spezifika auf die substandardsprachliche Ebene degradiert. Bodenständige Mundarten und gute dialektbasierte Hochsprache sind für uns keine Gegensätze, sondern zwei Seiten einer Medaille.
von Niklas Hilber & Stefanie Prochazka
© 2025 Bund Bairische Sprache e.V.
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